Auf der Suche nach dem idealen Bild und einem Zeichensystem einer möglichen Welt, das über alle Kulturen hinweg geteilt und verstanden werden kann, arbeitet Yuya Suzuki an „Archegraphen“, wie er sie bezeichnet. Er reagiert auf die alltäglichen Dinge in der Stadt – architektonische Elemente, Überreste von alten Plakaten oder Graffitis, Formen aus der Natur –, die unbewusst in der urbanen Landschaft wahrgenommen werden. Diese nicht funktionalen Elemente werden in einem umfangreichen zeichnerischen Prozess abstrahiert und in Farb- und Formkompositionen verwandelt, die auf ihren Ursprung zurückverweisen und für sich eine neue abgeschlossene Form ergeben. Zusammen bilden sie Suzukis persönliches Alphabet, das sich in neuen Umgebungen stetig weiterentwickelt.
In seiner Ausstellung Post Language Realm im Künstlerhaus Bethanien zeigt Suzuki eine Installation aus 3-D-Objekten, Animationen, Wandbildern, Leuchtkästen und Skulpturen. Das Potenzial und gleichzeitig die Unmöglichkeit einer universellen Sprache stehen dabei im Fokus des Künstlers. Durch seine archäologische Suche nach freien Formen im öffentlichen Raum wendet er sich von hierarchischen Symbolen ab, die in Gestalt von Marken, Klischeebildern oder Werbung auf unterschiedlichsten Ebenen Macht simulieren.